Der Skorpion (Vrischikasana)

Ein anmutig in den Himmel ragender Bogen, das ist diese Variante von Vrischikasana, einer Lieblingshaltung von SPANDA Gründerin Diana Sans. Diese fortgeschrittene Asana erfordert viel Kraft und Beweglichkeit in den Schultern, Körperbeherrschung bis in die Zehenspitzen und ein gutes Balance-Gefühl. Dafür beschert sie Dir eine kraftvoll integrierte Öffnung der Körpervorderseite…

Diana Sans leitet unsere 200-Stunden Yogalehrer-Ausbildung. Mehr über sie: www.dianasans.com

 

Den Skorpion liebe ich in all seinen Formen, nicht zuletzt weil ich selbst zwei kleine Skorpion-Mädchen geboren habe, die – ganz ihrem Sternzeichen entsprechend – sehr leidenschaftlich und sehr giftig sein können.

Es gibt ihn als Handstand-Variation und im Unterarmstand – für mich die bevorzugte Variante, weil leichter zu balancieren (der Schwerpunkt ist näher am Boden), interessanter in den Schultern (braucht viel Kraft im hinteren Schultergürtel) und ohne jede Belastung für die Handgelenke (die spare ich mir lieber für andere Armbalancen).

Rückbeugen in Umkehrhaltungen bieten eine ganz andere Erfahrung der Streckung der Wirbelsäule: weniger Kompression in der Lendenwirbelsäule, dafür mehr in der Brustwirbelsäule. Genau umgekehrt also, als wenn Du z.B. in Surya Namaskars mit einer stehenden Rückbeuge startest.

Die Skorpion-Variante mit gestreckten Beinen hier auf dem Bild ist meine liebste. Sie setzt voraus, dass Du den klassischen Unterarmstand (Pincha Mayurasana) gut halten kannst. Bitte lass sonst die Finger davon! Du kannst sie vor einer Wand üben, brauchst allerdings einen Abstand von rund 50 cm oder mehr. Oder erst mal die einbeinige Variante versuchen, bei der Du ein Bein nach hinten ausstreckst und das zweite gebeugt an die Brust ziehst.

Aus dem gestreckten Unterarmstand gleitest Du sehr, sehr langsam und kontrolliert in eine sanfte Rückbeuge, bei der Dein Herzraum schmilzt und Becken und Beine gegenläufig die Zentralachse verlassen. Es braucht viel Schulterkraft und Körperspannung bis in die Zehenspitzen, um dabei nicht in die Lendenwirbelsäule zu kollabieren. Und sehr subtile, balanciere Gewichtsverlagerungen.

Meine Meditation dabei ist ein unendlich filigranes Austrahieren der Aktivierung von Körpervorder- und Rückseite. Und: Die Haltung erfordert unbedingte Treue zur Mittellinie. Die Streckung der Hüfte wird Deine Beine zum Aufdrehen verführen, die Öffnung der Schultern Deine Ellenbogen auseinander treiben. Lass nicht zu, dass die Haltung nach außen zerfällt und Du in die Schwerkraft kollabierst. Sondern schieb entschlossen in „Madhya“, die Mitte, und erhebe Dich wie der strahlende Lichtstrahl, der Du bist.

Ein vollendeter Moment.

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Ein Wort zum Schluss: Diese Haltung ist eine fortgeschrittene Asana und nicht für jeden geeignet. Nur wenn Du den Unterarmstand sicher halten kannst, darfst Du Dich ihr – mit Respekt und Vorsicht – nähern. Wenn Du eine Schulterverletzung oder Probleme im unteren Rücken hast, nimm unbedingt davon Abstand!
Vrischikasana, der Skorpion, gehört übrigens – ebenso wie die meisten anderen fortgeschrittenen Haltungen – nicht zum Standard-Kurrikulum unserer Yoga-Ausbildungen. Du musst keine besondere athletische Fitness mitbringen, um teilzunehmen – wir holen jeden genau dort ab, wo er steht. Schülern, die den Wunsch nach intensiver körperlicher Praxis haben, geben wir die Möglichkeit, herausfordernde Haltungen zu erlernen. Wer lieber sanfter üben möchte, kommt ebenso auf seine Kosten. Was am Ende zählt, ist, was die Ausbildung mit Dir als Mensch macht, und nicht, ob Du eine bestimmte Yoga-Haltung meisterst.

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