Wissenschaft des Lebens

Der Begriff Ayurveda kommt von Ayus (Sanskrit: Leben, Langlebigkeit) und Veda (Sanskrit: Wissenschaft, Lehre) – die Wissenschaft vom Leben. Sabine Kötting, die diesen Fachbereich in unserer 200 Stunden Grundausbildung für Yogalehrer unterrichtet, gibt Euch hier einen Überblick über die älteste ganzheitliche Heilkunst der Menschheit.

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Die Wissenschaft des Ayurveda beschreibt ein detailliertes System, die physische, mentale, emotionale und spirituelle Gesundheit der Gesunden zu erhalten und die Krankheiten der Leidenden zu heilen.

Die meisten Krankheiten werden im Ayurveda als Folge energetischer Ungleichgewichte angesehen, die sich auf körperlicher Ebene manifestieren. Dabei werden drei Ursachen von Krankheiten definiert: Missbrauch von Geist und Körper, die ungesunde Verbindung von Sinnesorganen mit Wahrnehmungsobjekten sowie der Einfluss von Zeit und Jahreszeit.

 Die ayurvedische Medizin nutzt Veränderungen des Lebensstils, der Ernährung/Diät, kräuterbasierte Medizin, Körperarbeit und –übungen sowie Körper-Geist-orientierte Techniken zur Prävention und Behandlung von Krankheiten.

 

Doshas – die drei ayurvedischen Bioprogramme

Ayurveda unterscheidet drei fundamentale biologische Kräfte, sog. Doshas, die die Natur eines Menschen bestimmen – Vata, Pitta und Kapha.

Die Qualitäten des Vata-Doshas sind bewegt, schnell, leicht, trocken, rau, und erratisch. Im Körper repräsentiert es alle körperliche Funktionen, die Bewegung betreffen – es kontrolliert die Aktivität des Nervensystems sowie die Vorgänge der Ausscheidung und Atmung. Menschen mit einer Vata-Konstitution haben einen dünnen bzw. schmalen Körperbau, sind entweder sehr klein oder sehr groß, haben trockene bzw. kühle Haut, kleine dunkle Augen und große, schräg stehende Zähne. Es sind meist kreative Persönlichkeiten mit hohem Level an Begeisterungsfähigkeit, sehr redselig und veränderungsliebend.

Das Pitta-Dosha hat die Qualitäten heiß, scharf, leicht, durchdringend, sauer, leicht ölig. Es repräsentiert Körperfunktionen, die Hitze und Metabolismus betreffen und regiert Verdauung und Wahrnehmung. Menschen mit Pitta-Konstitution haben einen durchschnittlichen Körperbau und –größe, sind eher schlank, zeigen moderate Muskelausbildung, besitzen einen rötlichen oder gelblichen Teint mit Muttermalen, Sommersprossen und Geburtsmalen, haben kleinere Augen (meist blau, grün oder hellbraun) mit oft stechendem Blick, einen ausgeprägten Appetit (sie können auch große Mengen gut verdauen), sind sehr intelligent, gute Redner und Führungspersönlichkeiten, weil verantwortungsbewusst, charismatisch und entscheidungsstark.

Typische Kapha-Qualitäten sind fest, schwer, kalt, ölig, süß, weich, klebrig, unbeweglich. Kapha repräsentiert im Körper alle strukturellen Aspekte der Physiologie und ist verantwortlich für körperliche Stärke, natürliche Widerstandsfähigkeit des Gewebes und ausgewogene Körperstruktur.

Menschen mit klassischer Kapha-Konstitution besitzen einen starken, gut proportionierten Körperbau, besondere Ausdauer und Stärke, große und ruhige Augen, dickes Haar (meist dunkel und wellig), Appetit und Verdauung sind regelmäßig und stabil. Sie sprechen eine klare Sprache mit sanfter Stimme und sind nicht leicht aus der Ruhe zu bringen.

 

Prakriti & Vikriti – Gesundheit durch Harmonie

Die ayurvedische Lehre beschreibt, dass jedes Individuum von dem Moment der Befruchtung an eine festgelegte, sich das gesamte Leben nicht mehr verändernde Ratio aller drei dieser Doshas besitzt: das sogenannte „Prakriti“. Unser Prakriti ist wie ein individueller „Fingerabdruck“ der fünf Elemente, die Ausdruck finden als die individuelle Balance der Doshas zum Zeitpunkt der Empfängnis. Ebenso wie einen Fingerabdruck, der Teil unserer unveränderlichen DNA ist, kann man sich diese Balance der Doshas als Teil unserer unveränderlichen spirituellen DNA vorstellen.

Das Prakriti wird unter Anderem bestimmt von der elterlichen Konstitution sowie momentanem Zustand der Eltern zum Zeitpunkt der Empfängnis (beeinflusst durch Ernährung, Lebensstil etc.), der Jahreszeit, Klima. Je nachdem, welches Dosha überwiegt, spricht man von einer Dosha-Dominanz – so würde ein Mensch mit 60% Pitta, 30% Kapha und 10% Vata als „Pitta-dominant“ klassifiziert. Sind zwei Doshas ähnlich stark gewichtet, werden beide Doshas in der Dominanz genannt (z.B. ein Mensch mit 50% Pitta, 40% Vata, 10% Kapha wird als „Pitta-Vata-dominant“ beschrieben). Selten gibt es eine Gleichverteilung aller drei Doshas, die als „Tridosha-Konstitution“ beschrieben wird.

Neben dem Prakriti ist für die ayurvedische Lehre das Vikriti wichtig – der momentane Zustand, der durch äußere Umstände wie Alter, individuelle Stressoren, Ernährung, Wetter oder Tageszeit oft ein Ungleichgewicht aufweist. Die Interaktion unseres Prakriti mit unserer Umwelt erschafft also immer neue und veränderliche Überlagerungen – unser Vikriti, unser Zustand.

Das Vikriti wird dabei immer in Relation zum individuellen Prakriti gesehen. In dieser Differenz, dem Delta, zwischen Prakriti und Vikriti, liegt laut der ayurvedischen Lehre das Potential bzw. die Ursache aller gesundheitlichen Störungen auf physischer, mentaler, emotionaler sowie spiritueller Ebene. Ziel jeder ayurvedischen Intervention oder Behandlung ist es, das Vikriti wieder in Übereinstimmung mit dem individuellen Prakriti zu bringen. Das geschieht über das Prinzip, etwas jeweils durch sein Gegenteil zu heilen, z.B. Trockenheit durch Hinzufügen von Feuchtigkeit, Hitze durch Kühlen usw.

Dieses Verständnis können wir auch in die Yoga-Praxis übertragen, indem wir unserem Konstitutionstyp entsprechend üben und so unser individuelles Gleichgewicht als Grundlage unserer Gesundheit erhalten.

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