Die geistige Grundhaltung

Unsere Ausbildungslehrerin Tanja Seehofer ist eine gefragte Autorin. Sie schreibt für verschiedene Magazine und veröffentlicht demnächst ihr viertes Buch über Yoga. In unserer 200 Stunden Yogalehrer Grundausbildung unterrichtet sie den Fachbereich Restoratives Yoga, Achtsamkeit und Meditation. Hier ein Auszug aus ihrem Buch „Yin Yoga des Herzens“.

Besucht Tanja online: www.tanjaseehofer.de
Das Buch ist
hier erhältlich.

Durch Üben und durch die Fähigkeit loszulassen kann unser Geist den Zustand von Yoga erreichen.
Üben bedeutet, dass wir eine passende Anstrengung auf uns nehmen mit dem Ziel, uns dem Zustand von Yoga anzunähern, ihn zu erreichen und aufrechtzuerhalten.
Eine Übungspraxis wird nur dann Erfolge zeigen, wenn wir sie über einen langen Zeitraum ohne Unterbrechung beibehalten, wenn sie von Vertrauen in den Weg und von einem Interesse, aus unserem Innern erwächst, getragen ist.
(Yogasutra 1.12. – 1.14.)

 

Die geistige Grundhaltung der Yogapraxis

Das Yogasutra 1.12. – 1.14. vermittelt uns grundsätzliche Aspekte des Yogaweges: das regelmäßige Üben und die Fähigkeit loszulassen. Diese bezieht sich nicht nur darauf, in den einzelnen yin-yoga-Asanas loszulassen, indem wir sie über mehrere Minuten lang halten, sondern hier wird auch unsere geistige Fähigkeit angesprochen, nicht länger an liebgewonnenen Vorstellungen, Erwartungen und Hoffnungen festzuhalten. Dies wird uns natürlich nicht von heute auf morgen gelingen. Schließlich haben wir über Jahrzehnte hinweg in einer mehr oder weniger unbewusste Art und Weise gedacht und gehandelt. Einige dieser Muster haben uns wahrscheinlich sogar dabei geholfen, das Leben zu meistern. Andere Muster haben uns das Leben hingegen unbewusst schwer gemacht und dazu geführt, dass wir immer wieder die gleichen Probleme haben.

Um – weiter – einen ungünstigen Einfluss der eigenen geistigen Kräfte zu vermeiden, braucht es den inneren Entschluss, sich nachhaltig verändern zu wollen und es braucht einen langen Atem, diesem Entschluss treu zu bleiben. Der Weg zur unmittelbaren Erfahrung von Yoga ist erfahrungsgemäß ein langer und erfordert all unsere Aufmerksamkeit und immer wieder die Bereitschaft, sich nicht vom Weg abbringen zu lassen, falls Ergebnisse auf sich warten lassen. Wir müssen wirklich regelmäßig üben, denn nur dann können sich neue Synapsen im Gehirn bilden, denn sie bilden die Basis für die Nachhaltigkeit unserer Veränderung. Mit Übungspraxis ist das regelmäßige Üben der Yin-Yoga-Haltungen auf der Matte gemeint, genauso aber auch ein regelmäßiges Üben im Alltag.

 

Achtsames Üben

An dieser Stelle kommt die Achtsamkeit ins Spiel. Mit ihrer Hilfe können wir uns von alten Gedanken- und Verhaltensmustern befreien. Achtsamkeit ist die gesteigerte Form der Aufmerksamkeit und bedeutet, mit unseren Sinnen bei dem zu sein, was wir gerade tun, und zwar ohne Wertung, ohne Kommentar. Gerade die Yin-Yoga-Praxis kann uns darin unterstützen, achtsamer zu werden. Durch das lange Verweilen in den einzelnen Asanas werden wir nämlich sehr schnell mit unseren eigenen Denk- und Verhaltensmustern konfrontiert. Besonders Ungeduld, Wertung, Unruhe, Frustration – um nur einige Muster zu nennen – zeigen sich, wenn wir ein paar Minuten in einer Haltung sind und uns langweilig wird oder sich Unruhe ausbreitet.

Sind wir hingegen achtsam, stellen wir fest, dass alles vergeht: Die Langeweile genauso wie die Unruhe. Die verschiedenen Empfindungen im Körper sowie im Geist. Alles was wir im Geist wahrnehmen, egal ob es Reaktionen des Körpers sind wie Druck, Kälte, Wärme, Prickeln, Ziehen, entsteht und vergeht. Auch alle geistigen Empfindungen wie Langeweile, Freude, Hochmut, Ärger, Wut, Liebe, alles entsteht und vergeht. Mit Achtsamkeit können wir dies überhaupt erst erkennen. Die Achtsamkeit hilft uns also ganz beim Yin-Yoga, ganz bei einer Tätigkeit im Alltag, ganz im Hier und Jetzt zu sein und zu bleiben. Achtsamkeit hilft uns also, den gewohnten Autopiloten auszuschalten – und uns des ewigen Wandels bewusst zu sein, ihn anzunehmen, statt immer dagegen anzukämpfen.

 

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